Wovor sich Deutsche ängstigen
Zum inzwischen 29. Mal hat die R+V Versicherung für die Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen“ rund 2.400 Menschen in Ost und West zu ihren Sorgen, Nöten und Ängsten befragen lassen. Wer nun darauf spekulierte, dass durch Corona vor allem Gesundheitsthemen im Fokus stünden, irrte. Die größte Angst der Deutschen gilt in diesem Jahr der Politik des US-Präsidenten Donald Trump. 53 Prozent der Befragten befürchten eine „gefährlichere Welt durch Trump-Politik“. Diesen zweifelhaften Spitzenplatz hielt US-Präsident bereits 2018 inne. Die weiteren Ergebnisse:
Steigende Lebenshaltungskosten (51 Prozent) Kosten für Steuerzahler durch EU-Schuldenkrise (49 Prozent) Schlechtere Wirtschaftslage (48 Prozent) Naturkatastrophen und Wetterextreme (44 Prozent) Spannungen durch Zuzug von Ausländern (43 Prozent)Überforderung des Staates durch Flüchtlinge (43 Prozent)
Auffallend ist, dass die Corona-Pandemie wirtschaftliche Ängste schürt. So war die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten zuletzt vor sechs Jahren unter den sieben größten Ängsten der Deutschen. Auf Platz vier findet sich die Angst vor einem Konjunktureinbruch. Diese Befürchtung legte im Vergleich zum Vorjahr am deutlichsten zu. Waren es 2019 „nur“ 35 Prozent die eine schlechtere Wirtschaftslage fürchteten (Platz 14), sind es heute 13 Prozent mehr (Platz vier).
Zu den wirtschaftlichen Ängsten zählt auch die Sorge um Arbeitsplätze. Etwa 40 Prozent fürchten, dass die Arbeitslosenzahlen steigen; auch hier sind es 12 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Angst vor Folgen von Extremwetterereignissen wie Dürre, Hagel oder Starkregen macht vergleichen mit dem Vorjahr ebenfalls einen deutlichen Sprung nach oben im Ranking. Von Platz 13 kletterte diese Angst auf den fünften Rang (44 Prozent).
Die Angst, pflegebedürftig zu werden, rangiert weiterhin unter den Top Ten der Antworten. 41 Prozent der Deutschen sorgen sich deshalb. Frauen, die oft stärker in die Pflege Angehöriger eingebunden sind und deshalb wissen, was es bedeutet, pflegebedürftig zu sein, sind bei diesem Thema besorgter als Männer (45 Prozent zu 37 Prozent).