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Grundsicherung im Alter: Zahl der Leistungsempfänger auf Rekordniveau

Noch nie waren so viele Menschen auf Grundsicherung im Alter angewiesen. 579.095 Ruheständler erhielten im September 2021 entsprechende Sozialhilfe-Leistungen: ein Plus von rund 2,66 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl zeigt, dass die Altersarmut zunimmt.
Es ist ein trauriger Rekord: Die Zahl der Menschen, die im Rentenalter auf Sozialhilfe angewiesen sind, war noch nie so hoch. 579.095 Ruheständler erhielten im September 2021 Grundsicherung im Alter, weil ihr Einkommen nicht für das Existenzminimum ausreichte. Seit diese Leistung mit einer Gesetzreform 2005 in der heutigen Form eingeführt wurde, hat sich die Zahl der Bezieher verdoppelt. Das berichtet aktuell die Funke Mediengruppe und bezieht sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
Hinzu treten weitere 533.590 Personen, die Grundsicherung aufgrund einer Erwerbsminderung erhalten, folglich die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht haben. Leistungsberechtigt sind hier lediglich Erwachsene, die voll erwerbsgemindert sind. Das heißt, dass sie aufgrund von Krankheit bzw. Behinderung weniger als drei Stunden am Tag arbeiten können. Die Regeln hierfür sind im 4. Kapitel des Zwölften Sozialgesetzbuches (SGB XII) festgeschrieben.
851 Euro Maximum
Für ein auskömmliches Leben reichen die Bezüge aus der Grundsicherung in der Regel nicht. Der durchschnittliche Bruttobedarf beträgt aktuell 851 Euro im Monat. Neben den Lebensunterhaltskosten müssen hieraus auch die Kosten für die Miete und Heizung bezahlt werden. Gerade in Zeiten explodierender Mieten und steigender Energiekosten sind deshalb viele Ältere gezwungen, in eine neue Wohnung zu ziehen oder ihren Lebensstandard deutlich nach unten zu schrauben.
Blickt man auf die sogenannte relative Altersarmut, sind die Zahlen sogar noch deutlicher. Hier werden Ruheständler erfasst, die weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens der Bevölkerung haben. „Median“ bedeutet: Bestverdiener und Menschen mit sehr kleinem Einkommen sind hier herausgerechnet, weil sie die Statistik verzerren würden.
Von der relativen Armut sind demnach bereits rund 2,6 Millionen Rentnerinnen und Rentner betroffen. Das ist ungefähr jede(r) sechste! Tendenz steigend. Ihnen stehen weniger als 1.130 Euro Haushaltseinkommen zur Verfügung, andere Quellen als die Rente bereits eingerechnet. Die Zahlen zeigen, dass Vorsorge wichtig ist: Wer eine Betriebsrente oder private Altersvorsorge vereinbart, kann beruhigter seinem Ruhestand entgegenblicken.

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