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Hitzewelle erhöht Brandgefahr

Es ist heiß in Deutschland! Sehr heiß sogar. Damit steigt auch die Brandgefahr, wie aktuell die Versicherungswirtschaft warnt.
Deutschland schwitzt in der Hitze: Schon in der letzten Woche wurden 35 Grad und mehr erreicht, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtet. Da wird es selbst am Badesee schwierig zu entspannen, weil der Kreislauf enorm belastet wird.
Mit der Hitze steigt auch die Brandgefahr an, wie der Dachverband der Versicherungswirtschaft (GDV) aktuell warnt. Was das bedeutet, wird anhand der enormen Anzahl der Schäden deutlich. Allein die Wohngebäudeversicherer mussten 2018 rund 200.000 Feuerschäden am Haus erstatten, so geht aus vorläufigen GDV-Daten hervor. Mit anderen Worten: Alle drei Minuten brennt es irgendwo! Auf rund 1,2 Milliarden Euro werden die Gesamtkosten geschätzt. Hierbei sind Brände in Landwirtschaft und Gewerbe nicht mit eingerechnet.
Hauptursache für Wohnungsbrände: Elektrik und sorgloses Verhalten
Wer auf die Hauptursachen für Wohnungsbrände schaut, wundert sich. Denn keineswegs ist der Umgang mit offenem Feuer häufigste Brandursache. Dieser ist zwar auch gefährlich, betrifft aber nur drei Prozent aller Schadensfälle.
Stattdessen wird eine andere Brandursache häufig unterschätzt: Elektrizität. Diese ist mit 32 Prozent aller Fälle Hauptursache für derartige Schäden am Haus. Brandherd ist hier häufig ein defektes Kabel, ein unsicheres elektrisches Gerät oder ein Lithium-Ionen-Akku, wie er zum Beispiel in Elektrofahrrädern eingesetzt wird. Beim Kauf sollte man unbedingt auf ein Sicherheitszertifikat achten! Wer billig kauft, gefährdet im schlimmsten Fall Gesundheit und Leben.
Zweithäufigste Ursache: menschliches Fehlverhalten mit rund 17 Prozent aller Fälle. „Klassiker“ sind hierbei mit Fett vollgesogene Abzugshauben oder die Pfanne voll Fett, die für ein paar Minuten unbeobachtet gelassen wird, berichtet der GDV. Wichtig: Ein solches Feuer kann sich immens schnell ausbreiten und auf die gesamte Wohnung ausdehnen. „Nur in den ersten zwei bis vier Minuten kann man einen Brand selbst löschen“, sagt Hermann Drews, Geschäftsführer vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS). „Danach bleibt nur noch die Flucht.“ Beachtet werden sollte, dass nicht nur die Flammen selbst gefährlich sind. Die meisten Menschen sterben durch eine Rauchgasvergiftung.
Positiv: Zumindest mit Blick auf das Feuerrisiko sind die Deutschen gut abgesichert, Wohngebäude- und Hausratpolicen weit verbreitet. Die Aufklärung über die Risiken hat auch dazu beigetragen, die Zahl der getöteten und schwer verletzten Menschen deutlich zu reduzieren. Vor allem Rauchmelder und strenge Brandschutz-Vorschriften haben bewirkt, die Zahl der Todesfälle von 787 im Jahr 1990 auf 367 (2015) mehr als zu halbieren.
Waldbrandgefahr: Zigaretten sind tabu
Während in der Wohnung die Auswirkungen der Hitzewelle weniger spürbar sind, ist es in der Natur ganz anders. Jede Unachtsamkeit kann zu einem großen Brand führen. Und das ist leider keine Ausnahme – laut Bundesregierung brannten allein 2018 mehr als 1.700 Wälder.
Auch hier sind es oft Kleinigkeiten, die zu Bränden führen können. Der Deutsche Wetterdienst nennt zum Beispiel die achtlos weggeworfene Zigarette oder Holzkohle vom Grill, aber auch Glasscherben als Auslöser für Waldbrände.
Fakt ist: Feuer im Wald ist verboten! In vielen Bundesländern ist das Rauchen im Wald ebenfalls tabu. Von März bis Oktober gilt ein grundsätzliches Rauchverbot im gesamten Bundesgebiet. Schwere Verstöße können nicht nur mit einem hohen Bußgeld, den Kosten eines Feuerwehreinsatzes sowie Schadensersatz einhergehen, sondern sogar mit einer Gefängnisstrafe. In der Regel hilft eine private Haftpflichtversicherung, wenn man unachtsam einen Waldbrand verursacht hat: Hier sollte aber bedacht werden, dass der drohende Schaden immens hoch sein kann.

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