Pflegezeit
Die ambulante Pflege wird im politischen Diskurs gern vernachlässigt, wenn über steigende Eigenanteile in Pflegeheimen etc. debattiert wird. Dabei ist sie immer noch der Normalfall: Zwei von drei Pflegebedürftigen werden durch Angehörige in den eigenen vier Wänden betreut. Aktuelle Zahlen eines Krankenversicherers zeigen nun, welchen Aufwand das für die Angehörigen bedeutet.
Wenn Menschen zuhause gepflegt werden, ist Geld ein wichtiger Aspekt, aber bei weitem nicht der einzige. Denn auch die zeitliche, psychische und physische Belastung ist hoch, wie nun erneut der repräsentative AOK-Pflege-Report zeigt. Pflege ist für viele Angehörige ein Vollzeitjob! Zudem einer, der die Betroffenen oft völlig unvorbereitet trifft.
Die Studienmacher der Krankenkasse haben jene Personen befragt, die für die Pflege eines Nahestehenden hauptverantwortlich sind. Die Antworten überraschen. So geben die befragten Pflegehaushalte im Mittel eine zeitliche Belastung von mehr als achteinhalb Stunden (8,6 Stunden) pro Tag für die Unterstützung der Pflegebedürftigen an.
Fast drei Viertel dieser Zeit übernehmen die Haupt-Pflegepersonen. Andere (nicht bezahlte) Personen, in der Regel ebenfalls Angehörige, springen im Schnitt für 1,5 Stunden ein. Nur knapp eine Dreiviertelstunde (0,7 Stunden) pro Tag wird von Pflegediensten oder über andere Leistungen der Pflegeversicherung erbracht.
Haushalte, in denen Menschen mit den Pflegegraden 3 bis 5 oder mit einer demenziellen Erkrankung gepflegt werden, sind besonders stark gefordert: Hier leistet ein Viertel der betroffenen Haushalte rund zehn Stunden Pflegearbeit pro Tag.
„Die Leistungsangebote der Pflegeversicherung sind in den letzten Jahren deutlich ausgebaut und flexibler gestaltet worden. Trotzdem ist jede vierte Person, die einen Angehörigen zu Hause pflegt, durch die Pflege insgesamt hoch belastet“, sagt Dr. Antje Schwinger, die an der Studie beteiligt gewesen ist. Und die Zahlen machen zudem deutlich, dass man Pflege im Regelfall nicht mal eben nebenbei bewältigen kann. Fast immer ist es erforderlich, dass eine Person im Berufsleben kürzertritt oder im Job sogar vorübergehend ganz aussetzt.
Private Pflegezusatzversicherung kann unterstützen
Die Eigenanteile, die pflegende Angehörige laut Studie allein für zusätzliche Pflegeleistungen aufbringen müssen, sind zwar weit geringer, als wenn ein Mensch vollstationär im Heim betreut werden muss. Aber dennoch muss ungefähr jeder vierte Pflegebedürftige im Schnitt 250 Euro pro Monat zuschießen – wie gesagt, allein für Pflege und Betreuung. Weitere Kosten kommen hinzu, denn die Einbußen, wenn im Job weniger Geld verdient wird, sind hier nicht berücksichtigt.
Auch deshalb ist es empfehlenswert, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen. Das Geld können Pflegebedürftige auch frei verwenden, um pflegende Angehörige finanziell zu unterstützten. Diese Tarife sind noch immer ein Nischenprodukt, obwohl selbst Bundesregierung und Verbraucherschutz einen solchen Vertrag empfehlen und sie in Form sogenannter Pflege-Bahr-Policen (nach dem früheren Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr benannt) staatlich gefördert werden.
Aktuell sorgen nach Zahlen des PKV-Verbandes nur 4,6 Prozent der 82 Millionen Pflegepflichtversicherten mit einem Pflegezusatz-Schutz vor.
Mit Blick auf die drohende Belastung lohnt es sich auch, auf die sogenannten Assistance-Leistungen zu schauen. Diese sind vielfältig, zum Beispiel wird die Vermittlung eines ambulanten Pflegedienstes angeboten oder Hilfe beim Einkaufen, Menüservices und ähnliches. Ein Beratungsgespräch empfiehlt sich zu den oft komplexen Verträgen.
Wenn Menschen zuhause gepflegt werden, ist Geld ein wichtiger Aspekt, aber bei weitem nicht der einzige. Denn auch die zeitliche, psychische und physische Belastung ist hoch, wie nun erneut der repräsentative AOK-Pflege-Report zeigt. Pflege ist für viele Angehörige ein Vollzeitjob! Zudem einer, der die Betroffenen oft völlig unvorbereitet trifft.
Die Studienmacher der Krankenkasse haben jene Personen befragt, die für die Pflege eines Nahestehenden hauptverantwortlich sind. Die Antworten überraschen. So geben die befragten Pflegehaushalte im Mittel eine zeitliche Belastung von mehr als achteinhalb Stunden (8,6 Stunden) pro Tag für die Unterstützung der Pflegebedürftigen an.
Fast drei Viertel dieser Zeit übernehmen die Haupt-Pflegepersonen. Andere (nicht bezahlte) Personen, in der Regel ebenfalls Angehörige, springen im Schnitt für 1,5 Stunden ein. Nur knapp eine Dreiviertelstunde (0,7 Stunden) pro Tag wird von Pflegediensten oder über andere Leistungen der Pflegeversicherung erbracht.
Haushalte, in denen Menschen mit den Pflegegraden 3 bis 5 oder mit einer demenziellen Erkrankung gepflegt werden, sind besonders stark gefordert: Hier leistet ein Viertel der betroffenen Haushalte rund zehn Stunden Pflegearbeit pro Tag.
„Die Leistungsangebote der Pflegeversicherung sind in den letzten Jahren deutlich ausgebaut und flexibler gestaltet worden. Trotzdem ist jede vierte Person, die einen Angehörigen zu Hause pflegt, durch die Pflege insgesamt hoch belastet“, sagt Dr. Antje Schwinger, die an der Studie beteiligt gewesen ist. Und die Zahlen machen zudem deutlich, dass man Pflege im Regelfall nicht mal eben nebenbei bewältigen kann. Fast immer ist es erforderlich, dass eine Person im Berufsleben kürzertritt oder im Job sogar vorübergehend ganz aussetzt.
Private Pflegezusatzversicherung kann unterstützen
Die Eigenanteile, die pflegende Angehörige laut Studie allein für zusätzliche Pflegeleistungen aufbringen müssen, sind zwar weit geringer, als wenn ein Mensch vollstationär im Heim betreut werden muss. Aber dennoch muss ungefähr jeder vierte Pflegebedürftige im Schnitt 250 Euro pro Monat zuschießen – wie gesagt, allein für Pflege und Betreuung. Weitere Kosten kommen hinzu, denn die Einbußen, wenn im Job weniger Geld verdient wird, sind hier nicht berücksichtigt.
Auch deshalb ist es empfehlenswert, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen. Das Geld können Pflegebedürftige auch frei verwenden, um pflegende Angehörige finanziell zu unterstützten. Diese Tarife sind noch immer ein Nischenprodukt, obwohl selbst Bundesregierung und Verbraucherschutz einen solchen Vertrag empfehlen und sie in Form sogenannter Pflege-Bahr-Policen (nach dem früheren Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr benannt) staatlich gefördert werden.
Aktuell sorgen nach Zahlen des PKV-Verbandes nur 4,6 Prozent der 82 Millionen Pflegepflichtversicherten mit einem Pflegezusatz-Schutz vor.
Mit Blick auf die drohende Belastung lohnt es sich auch, auf die sogenannten Assistance-Leistungen zu schauen. Diese sind vielfältig, zum Beispiel wird die Vermittlung eines ambulanten Pflegedienstes angeboten oder Hilfe beim Einkaufen, Menüservices und ähnliches. Ein Beratungsgespräch empfiehlt sich zu den oft komplexen Verträgen.